Neulich beim Rollenspiel

Das Leben des edlen Herren Grégoire Alatriste de Valmont Montparnasse
Niedergelegt und für die Nachwelt festgehalten von seinem treuen Diener Planchet

Die nächsten Tage vergingen wie im Fluge, da ich eine Vielzahl an Angelegenheiten für meinen guten Herren Grégoire erledigen musste, die sein nächstes großes Abenteuer mit seinen Kameraden vorbereiten würden. Nur soviel sei gesagt, dass die Herren, bis sie schließlich einige Tage später nach Eisen aufbrachen, auf den Spuren von Mannhart Sperber, noch das ausschweifende Leben in Charouse genossen.

Schließlich waren die Pferde gesattelt und die Maultiere beladen, und die Herren machten sich schlussendlich auf den Weg. Wenn ich dem geneigten Leser noch einmal die für diese Reise wichtigen Aufklärungen bieten dürfte, um auf alle zukünftigen Begebenheiten vorbereitet zu sein:

Die Herren hatten vor einigen Monaten einen Vendel namens Pieter de Groot getroffen, der anscheinend von der Inquisiton verfolgt wurde. Schließlich wurde er auch ein Opfer dieser, aber die Herren, und nicht die Inquisition, kamen in den Besitz eines Tagebuches, das er sicher verwahrt hatte. In diesem fanden die Herren eine Notiz, die Aufschluss über de Groots Suche nach diesem Tagebuch lieferte. Das besagt Tagebuch schließlich wurde von einem Mannhart Sperber geschrieben, einem Eisen und Entdecker. Dieser berichtete von einer Suche nach syrnetischen Artefakten im Lockhornwald. Hier würde ich den Leser auf den sich im Anhang befindlichen Tagebuchtext verweisen.

Die Herren entschlossen sich nun nicht noch einmal durch den Lockhornwald zu reisen, sondern nahmen den Seeweg bis nach Starkendorf, in den südlichen Eisenlanden. Von dort begaben sie sich auf den langen und beschwerlichen Weg nach Endlingen, das sie schließlich tot und verlassen auffanden. Zwischendurch sei noch erwähnt, dass der Herr Igorov in diesen Ländern noch einen Saufkumpanen aufgetrieben hatte.

Eisen hat mich, und dem Ausdruck auf dem Gesicht meines Herren zufolge ihn auch, zutiefst erschüttert. Mir war nicht bewusst, dass es so eine Armut geben kann. Ein Wirt hat uns angesehen als wären wir Geister, als wir nach Brot gefragt haben, so selten ist Korn in diesen Landen. Auf dem Weg nach Endlingen sind wir auch einer Gruppe abgerissener Gestalten begegnet, die anscheinend seit Jahren keine feste Nahrung mehr zu sich genommen hatten. Als mein guter Herr ihnen Silber geben wollte, haben sie ihn ignoriert, als wäre er nicht da, oder als könnten sie ihn vor Hunger nicht sehen...

Jedenfalls kamen wir am 12. Quintus in Endlingen kann. Über dies Dorf gibt es nicht viel zu berichten, es schien einst eine Minenstadt zu sein. Das einzig interessante war die dortige Feste, die einst wohl einem Baron Theuslingen gehörte. Dort fanden die Herren, wie damals in der Kreuzfahrerfeste im Lockhornwald, einen marmornen Thron auf einem Balkon, der nach Westen, also Richtung Berge wies. Auch fanden die Herren dort ein Gewinde, in das sie versuchten den Dracheneisenstab zu stecken, den sie gleichwohl aus der Kreuzfahrerfeste mitgenommen hatten. Dieser passte jedoch nicht, sodass die Herren davon ausgingen das es einen weiteren Stab geben muss. Da der Thron aber mutwillig zerstört wurde, lag die Annahme nahe, dass Mannhart Sperber versucht hatte seine Spuren zu verwischen.

Am frühen Abend schließlich entdeckte der Senor Condorcia y Rocco im Brunnen der Feste die Zeichen des Heiligen Rossa. Diese waren geheime Schalter, durch die im Haupthaus ein kleines Versteck offenbar wurde, in dem einst eindeutig der passende Dracheneisenstab versteckt war. Der Senor offenbarte uns schließlich, dass er auch in der Kirche von Endlingen Spuren des Heiligen Rosa gefunden hatte, nämlich eine zerstörte Statue. Interessant ist auch, dass in der Gruft sämtlich Särge geöffnet und nach irgendetwas gesucht wurde.

Der Herr Igorov hatte mit seinem wilden Freund auch das Dorf untersucht, und hatte Spuren entdeckt, welche in die Minen führten. Sein Freund tat dies jedoch schnell als bloße Plünderer ab. Als die Herren sich nun schließlich zur Ruhe begeben wollten, zerriss ein grässliches Kreischen und Brüllen aus dem Dorf die Nacht...


Sprüche und Übersicht unserer Rollenspiel-Runden
Homepage Stefan Bohnsack, 2008